Freitag, 9. Dezember 2005

Brrumm, pfft, mjamjam...

Man mag es bei diesem Titel evtl. nicht vermuten, aber es ging um die Mathe-Blockade und den Prozess des Regelns. Laut Hr. Schmid wissen die Kinder ganz genau, was Zählen ist, bis sie in die Schule kommen und völlig verkorkst werden. Schuld haben die Lehrer, die reden viel zu viel, denn Lehren bedeutet nicht Erklären. Das Gehirn kann nämlich keine neuronalen Verbindungen aufbauen, wenn gesprochen wird.

Zum Prozess des Regelns: Wir standen alle auf, guckten uns ein „Vogel-Bild“ an und mussten es schließlich aus dem Kopf zeichnen. Bin mal gespannt, was für „Kunstwerke“ Hr. Schmid uns da nächstes Mal präsentiert. Dann wurde das „Lucio-Lied“ gesungen, bei dem diverse Wörter durch entsprechende Geräusche und Bewegungen ersetzt wurden (z.B. Auto= Lenkbewegung und „Brrumm“). Sinn des ganzen: Das Lied (vorgetragen vom „Vorsinger“) ist der Soll-Wert. Wir versuchten, den Soll-Wert möglichst exakt nachzubilden. Der „Vorsinger“ hat dabei die Rolle des Reglers (er regelt und kontrolliert).

Dann kamen wir zur Mathe-Blockade. Hr. Schmid erklärte, man sollte Kindern die Berechnung des Flächeninhalts eines Quadrats beibringen, indem man sozusagen Quadrate im Quadrat zeichnet bzw. Quadrate aneinander zeichnet. Dies ist auch die Hausaufgabe für Leute wie mich (mit Mathe-Blockade), sieben Einheiten Quadrate jeden Tag zeichnen. Sehr geheimnisvoll: Was haben Trichterwinden-Samen oder Löwenzahn-Samen mit der ganzen Sache zu tun? Man weiß es (noch) nicht.

quadrat3

Naturwissenschaft vs. Geisteswissenschaft

Die Sitzung begann mit einem Vortrag einer Kommilitonin über ein von ihr betreutes hochbegabtes Mädchen (Lena Marie). Den Vortrag fand ich sehr interessant, und vor allem die Tatsache sehr beeindruckend, dass Lena Marie, seit sie 8 ist, Veranstaltungen der Uni besucht! Davon abgesehen, ich die "Hochbegabten-Aufgaben" verdammt schwer. Es hatte sich herausgestellt, dass Lena Marie in der lage war, diese sehr schnell zu lösen, weil sie in Bildern dachte.

Das Denken in Bildern gehört zum naturwissenschaftlichen Lernen (Lernen über Sinne/Experimente/Beobachtungen) und um dieses näher zu erläutern, holte Hr. Schmid eine Reihe von "Pärchen" nach vorne, die aufeinander zugehen und dann in einem für sie angenehmen Abstand stehen bleiben sollten. Alle blieben in ca. demselben Abstand stehen. Dies hängt mit der Intimsphäre zusammen (ca. 0,5-0,3m), und auch damit, wie gut man das Gegenüber kennt.

Naturwissenshc-

Das Beispiel zu den Geisteswissenschaften habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden. Ich könnte es z.B. nicht auf Geschichte beziehen, ebensowenig auf Mathe.

Mathe

Hr. Schmid erklärte außerdem, dass, wenn man ewig das gleiche macht, man schneller alt wird! Man muss dem Gehirn ständig etwas neues bieten, damit es nicht abschaltet. Etwas neues wäre z.B. auch eine 14. "W-Frage" finden, das würde unsere Weltsicht vollends und total radikal verändern.

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